Wer Ralph Towner, den Chef der Akustik-Jazz-Formation „Orgeon" kennt, der schätzt sicherlich auch dessen zahlreiche Solowerke.
Der Gitarrist (und auch Pianist) veröffentlicht seit Jahrzehnten in unregelmäßiger Folge impressionistischen Miniaturen, in denen furiose Rhythmusexplosionen und spannungsgeladene Harmoniebrüche zumeist in aller Stille stattfinden.
Die Musik auf der CD „Time Line“, die 2005 in der Propstei St. Gerold (Österreich) eingespielt und 2006 veröffentlicht wurde, ist ein wenig verhaltener geraten, dafür aber sehr melodiestark. Es ist ein faszinierender Stilmix aus vibrierenden Improvisationen und virtuosem Konzept, den uns der Meister mit seiner Klassik- und der 12-Saiten-Gitarre nahebringt.
Und er begeistert ein ums andere Mal, auch deswegen, weil die 14 Titel trotz ihrer Komplexität so unbeschwert und federleicht daherkommen, als hätte sie der Frühlingswind herbeigeweht. Anspieltipp: Towners Interpretation von George Gershwins „My Man`s Gone Now“.
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